LV95-Transformation

Das Wichtigste in Kürze

Seit Ende 2016 dient LV95 (Landesvermessung 1995) als aktuelles Koordinatensystem der Schweiz. Das alte Koordinatensystem LV03 (Landesvermessung 1903) war während über 100 Jahren im Einsatz. Es genügte den heutigen Anforderungen an die Genauigkeit nicht mehr. Das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) hat deshalb auf Basis modernster Messverfahren eine neue Landesvermessung durchgeführt (LV95). Die gewonnenen Daten bildeten die Grundlage für ein neues, an das europäische System angeschlossenes Koordinatensystem, welches keine Verzerrungen mehr aufweist.

Der Nullpunkt bleibt in Bern. Neu ist die Bezeichnung der Koordinatenwerte mit

E = 2'600'000 m (Ost) und N = 1'200'000 m (Nord).

nach oben

Einführung im Kanton Basel-Stadt

Die Kantone hatten gemäss Geoinformationsverordnung (GeoIV) vom 21.5.2008 den Auftrag, das alte Koordinatensystem LV03 bei den Referenzdaten bis spätestens 31.12.2016 durch die neuen Koordinaten LV95 zu ersetzen.

Im Kanton Basel-Stadt fand dieser Wechsel am 1. November 2013 statt.

Die Übergangsfrist für den Wechsel des Lagebezugssystems- und -rahmens bei den übrigen Geobasisdaten lief gemäss Art. 53 Abs. 2 der Geoinformationsverordnung (GeoIV, SR 510.620) am 31. Dezember 2020 aus. Ab Januar 2021 werden Geobasisdaten nur noch im Koordinatensystem LV95 angeboten.

nach oben

Methodik

Für den Wechsel liegt ein nationaler Transformationsdatensatz CHENyx06 vor, welcher aber den Genauigkeitsanforderungen des Kantons Basel-Stadt nicht genügt. Deshalb entwickelte der Kanton den Interpolationsdatensatz BSENyx13, welcher lokal vorhandene Verzerrungen behebt und eine hohe Nachbargenauigkeit gewährleistet. Seine Ausdehnung über die Kantonsgrenze hinaus wurde auf die Bedürfnisse der kantonalen Dienststellen angepasst.

nach oben

Auswirkungen

Anpassungen Rechtsgrundlagen
Die Kantonale Geoinformationsverordnung (KGeoIV) und die Verordnung über die Amtliche Vermessung (VOAV) wurden vom Regierungsrat am 13. August 2013 angepasst und traten am 1. November 2013 in Kraft.

Grundbuchflächen
Die Flächen der Grundstücke wurden per 1. November 2013 aus den LV95-Koordinaten neu berechnet und auf ganze Quadratmeter gerundet. Von 24‘487 Parzellen blieben 49,9% gleich, 48,4% änderten sich um plus oder minus einen halben Quadratmeter.

Darstellungsdienste
Seit dem 1. November 2013 werden in MapBS standardmässig die neuen LV95-Koordinatenwerte angezeigt.
Bisher: y = 600'000 m (Ost); x = 200'000 m (Nord)
Neu: E = 2'600'000 m (Ost); N = 1'200'000 m (Nord)

Downloaddienst
Über den Downloaddienst (Geodaten-Shop) werden ab dem 1. Januar 2021 alle Geodaten nur noch in LV95 angeboten.

nach oben

Werkzeuge und Unterstützung

Für den Koordinatenwechsel stehen verschiedene Tools zur Verfügung, die speziell für den Kanton Basel-Stadt entwickelt wurden. Für Fachleute stehen Interpolationsgitter für die Verwendung mit der Software GeoSuite von swisstopo zur Verfügung. Daneben gibt es auch eine DLL und ein FME-Plugin mit der Interpolation Basel-Stadt.

Die Fachstelle für Geoinformation des GVA bietet allen Betroffenen Unterstützung beim Wechsel des Koordinatensystems an.

Verschiedene Tools und Workflows (inkl. Dokumentation) werden über den Geodaten-Share allen GIS-Arbeitsplätzen zur Verfügung gestellt.

Für Transformationen in den Originärsystemen sind vorzugsweise externe Dienstleister beizuziehen. Die für diese Arbeiten benötigten Tools (DLL oder FME-Plugin) können bei Bedarf beim Kanton kostenlos bezogen werden (Kontakt: geo@bs.ch).

Alter Bezugsrahmen LV03BS
Ab anfangs 2021 können Geodaten von Basel-Stadt nicht mehr im alten Koordinatensystem LV03BS bezogen werden. Fachleute können mit der Software GeoSuite von swisstopo weiterhin Daten mit der basel-städtischen Transformationsmethode BSENyx13 transformieren. Sie erhalten damit dieselben Koordinaten wie vor der Umstellung auf das neue Koordinatensystem LV95.

Das Kundenzentrum des Grundbuch- und Vermessungsamts bietet diese Transformation für einzelne Dateien und Standardfälle als kostenlose Dienstleistung an (Kontakt: gva@bs.ch).

nach oben

nach oben